Mrs Bennet hat ihren Töchtern nur ein einziges Lebensziel beigebracht: Ehefrau zu werden. Denn (so beginnt das erste Kapitel des Buches von Jane Austen): „Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender benötigt als eine Frau.“ Als ein vermögender Junggeselle mit seinem kultivierten Freundeskreis in eine den Bennets nahegelegene Villa einzieht, um dort den Sommer zu verbringen, versucht Mrs Bennet alles, um ihre Töchter dort vorzustellen. Bevor sie einen Besuch ihrer Töchter in der Villa einfädeln kann, begegnen sich Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy auf einem Ball – er ist in keiner Weise beeindruckt von ihr, sie findet ihn überheblich und abstoßend. Erst nach unzähligen Missverständnissen und dem Überwinden von Stolz und Vorurteil finden beide zueinander.
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Jane Austen zeichnet in ihrem Roman ein detailliertes Gesellschaftsporträt ihrer Zeit. Die begrenzte Welt des Landadels und des Handelsbürgertums in England zu Beginn des 19. Jahrhunderts erscheint dabei wie unter einem Brennglas. Mit Witz und Ironie nimmt die Autorin die Heuchelei und Beschränktheit ihrer Mitmenschen aufs Korn. Und sie schildert sehr einfühlsam das verzweifelte Los der Frauen, deren einzige Chance damals darin bestand, sich gut zu verheiraten.
Schon gewusst?
Zu Jane Austens Zeit (*1775) hielten Schriftstellerinnen ihre Identität oftmals geheim. Die renommierte Verlagsgruppe Random House erläutert die Gründe wie folgt: „Jane Austen publizierte ihre Bücher anonym, weil die Tätigkeit als Schriftstellerin für eine Frau als rufschädigend galt. Oft versuchten die Ehemänner oder die Familie sogar, die Frauen vom Schreiben abzubringen. Zum Glück wurde Jane von ihrem Vater dazu ausdrücklich ermutigt.
Nach ihrem frühen Tod pflegte die Familie emsig den Mythos von der ‘heiligen Jane’, die weder nach Ruhm, noch nach Geld strebte. Tatsächlich hatte Jane Austen den Profit, den ihre Romane brachten, sehr wohl genau im Blick (und wer sollte es ihr verdenken, sie musste ja davon leben).
Die beiden Porträts, die es von Jane Austen gibt, sehen ihr leider nicht ähnlich. Eines wurde von ihrer Nichte Anna sogar als ‘schauderhaft unähnlich’ bezeichnet. Über ihr wirkliches Aussehen können wir also nur spekulieren.“ (randomhouse.de)
Es spielen: Anika Beer, Mirjam Zeiler, Manon Lacoste, Carla Steinberger, Corinna Thier, Daniela Pardemann, Tim Bielen, Christof Schulze, Alexander Seel, Axel Gehring, Michael Schick
Bühnenfassung: Axel Gehring
Regie: Axel Gehring
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